Liebe Buchfreundin, lieber Buchfreund,
gleich mit zwei Neuerscheinungen meldet sich Papierwerken zum Jahresende 2023 zurück.
Der Bildband „Gezeichnet, Gustav und Franz Pflugradt“ reflektiert die Lebensreise der beiden Landschafts- und Architekturmaler durch ihre Heimat Vorpommern und Mecklenburg.
Professor Gustav Pflugradt und sein Neffe Franz, Nachfahren der älteren Schwester Caspar David Friedrichs, führten ein dem Reisen und Malen gewidmetes Leben. Und ganz ähnlich dem Anverwandten mit dem großen Namen schufen sie ihrer Heimat mit ihren Zeichnungen ein visuelles Zeugnis, das frei von künstlerischer Verklärung in dieser Umfassenheit und Qualität einmalig für das Gebiet des heutigen Landes Mecklenburg-Vorpommern aus jener Zeit sein könnte. Der Bildband arrangiert 161 bislang unveröffentlichte Reiseskizzen zu einem Bild von Vorpommern und Mecklenburg, wie es zwischen 1859 und 1937 gewesen ist. Er wirft mit dieser repräsentativen Auswahl an Reiseskizzen Licht auf Städte, Dörfer, geheimnisvolle Orte und Landschaften, wie sie heute vielfach nicht mehr zu finden sind. Stilistisch kommen die Maler aus einer heute als gute alte Zeit angesehenen Epoche, der Romantik, und nehmen uns mit auf eine Reise mit dem Zeit- und Stilwandel, den sie bis in die frühe Moderne durchlebten.
Das Buch erscheint zum Caspar-David-Friedrichjahr 2024. Sein Erscheinen wurde durch die Stadt Greifswald unterstützt.
Nach dem großen Erfolg mit EROSION 1 und 2 widmet sich die Neuerscheinung NIEDERFINOW noch einmal einem regionalen Finowtalthema. Darin geht es um die Ereignisse im Frühjahr 1945 um das Schiffshebewerk.
Der Weg zum Buch begann mit der Frage danach, ob Hitlers »Nero-Befehl« das Schiffshebewerk Niederfinow in Gefahr brachte, in den letzten Kriegstagen von den Deutschen selbst durch Sprengung zerstört zu werden. Publikationen des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde und des Stadt- und Kreismuseums Eberswalde haben in der Vergangenheit dazu konträre Auffassungen veröffentlicht. Dieser Fragestellung schlossen sich fünf Jahre tiefgründiger Recherchen an, in denen ich jedes verfügbare Dokument und jede Meinung auf Passfähigkeit in ein sich fortwährend verdichtendes Bild von den Ereignissen der letzten Kriegswochen im Gebiet zwischen Oder und Eberswalde untersuchte. Dabei herausgekommen ist eine nahezu lückenlose Dokumentation, die in der Gegenüberstellung deutscher Zeitzeugenberichte und sowjetischer Operationsberichte zu einem Weissbuch beglaubigt wird.
Das Buch reiht die Ereignisse chronologisch auf, bietet einen umfangreichen Erläuterungs- und Analyseteil, Fotos von Ereignisorten und Karten zu Frontverläufen.
Ich werde das Buch am 9. März 2024 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Guten Morgen Eberswalde“ vorstellen.
Beide Bücher sind wie ihre drei Vorgänger mit hohem buchkünstlerischem Anspruch produziert.
Mit besten Grüßen, Hans Jörg Rafalski